Zum Showdown in der Kellerskopfhalle war die Ausgangslage klar. Der Tabellenführer Kriftel musste mit 3:0 oder 3:1 geschlagen werden um die Meisterschaft perfekt zu machen. Im Vorfeld wurden mobil gemacht und die Tribüne war schon zu Spielbeginn gut gefüllt. Natürlich war auch Wolfgang Nickel, der sich solche Höhepunkte in Naurod so gut wie nie entgehen lässt, wieder mit von der Partie um die Mannschaft der TG Naurod zu unterstützen.
Auch die an diesem Spieltag spielfreie erste Herrenmannschaft war lautstark zugegen und brillierte mit ihren kreativen Anfeuerungssprüchen.
Eine Stunde früher als normal traf sich die Mannschaft in der Halle um sich optimal auf das Spiel einzustimmen und einzustellen. Eine Maßnahme die sich auszahlen sollte. Mit einem unwiderstehlichen Startfeuerwerk wurden die Krifteler Buben zu Beginn des ersten Satzes überrascht und überrollt. Den starken Angaben und wuchtigen Angriffsschlägen hatte der Gast zunächst nichts entgegen zu setzen. Über 5:0 und 7:2 konnten sich die Nauerder absetzen. Erst dann fing Kriftel an sich zu wehren und konnte selbst ein paar schöne Angriffe durchbringen. Da konnte man bereits erkennen, dass sie sicher nicht zu Unrecht (noch) an an der Tabellenspitze standen. Bis zum 15:10 lief das Spiel dann tatsächlich auf Augenhöhe. Dann aber brach sich der unverminderte Druck der Nauroder seine Bahn und der Satz endete sehr deutlich mit 25:13.
Trotzdem war allen klar, dass dieses Spiel so nicht bis zum Ende so laufen würde. Kriftel stelle seine Taktik um versuchte bevorzugt ihren stärksten Angreifer besser ins Spiel zu bringen. Eine Maßnahme, die Wirkung zeigte. Unser Block bekam diesen außerordentlich starken Burschen nicht in den Griff. Das auch Naurod unvermindert stark agierte verlief der Satz bis zum 20:19 extrem ausgeglichen. Just in diesem Augenblick leisteten wir uns eine zwar nur kurze aber folgenschwere Phase der Annahmeschwäche, in der Kriftel 3 Punkte am Stück machte. Die daraus resultierende Miniführung konnten die Nauerder nicht mehr aufholen und verloren den 2. Satz mit 22:25.
Damit war noch nichts verloren, aber es war klar: Nun darf nichts mehr passieren. Wie im ersten Satz konnte sich Naurod früh absetzen. Die Kriftel hatten aber gelernt und wurden immer stärker. Es gelang ihnen immer wieder mal einen guten Block zu setzen und brachten auch ihre Angriffe mit guter Quote durch. Leichte Fehler waren auf beiden Seiten abgeschafft und so stieg das allgemeine Spielniveau, sehr zur Freude der zahlreichen Zuschauer immer stärker an. Bis kurz vor dem Ende konnte sich keine Mannschaft absetzen. Anders als im 2. Satz sollten dieses Mal die Nauerder die entscheidende Serie ansetzen. Starke Angaben und ein Block der sich nun auf den wichtigsten Angreifer eingestellt hatte, führten zur Führung und 25:18 Satzgewinn.
Der 4. Satz entwickelte sich zur Kopie des 3. Volleyball, deutlich über Kreisliganiveau, wie einige kompetente Zuschauer später anmerkten, wurde von beiden Mannschaften geradezu zelebriert. Variantenreiche Angriffe, tolle Abwehraktionen in Verbindung mit Hochspannung und Hochstimmung in der ganzen Halle. Da weiss man als Spieler wofür man das ganze Jahr trainiert hat. war wieder sehr ausgeglichen, aber der Nauroder Block wurde immer besser. Gegen Ende des Satzes wurde er unüberwindlich. Dazu noch ein paar saustarke Angriffe und der jungen, kampfstarken Krifteler Truppe war der Zahn gezogen. 25:17 klang am Ende deutlicher als es war.
Naurod musste alles geben und machte sein vermutlich bestes Saisonspiel. Weniger wäre zu wenig gewesen. Herausheben muss man die ausserordentlich stimmungsvolle Athmosphäre zu der nicht nur das Nauroder Publikum sondern auch die zahlreichen Gäste aus Kriftel, vor allem aber auch die Nauroder Spieler beigetragen haben, die in diesem Spiel nicht zum Einsatz kamen. Die grandiose Anfeuerung von der Bank ließ den Funken immer wieder auf's Spielfeld und die Tribüne überspringen.
Dass genau diese Spieler im anschließenden Spiel gegen Kalbach sehr deutlich mit 3:0 die Oberhand behielten, spricht für den tollen Teamzusammenhalt in dieser Meistermannschaft.