Ohne die beiden Stammspielerinnen Marianne Falasch und Nadine Tietz trat das Team die beschwerliche Reise nach Kassel an. Nach der kurzfristigen krankheitsbedingten Absage von Coach Oli Pelkner meinte es auch der Wettergott nicht gut, aber der Stimmung tat dies keinen Abbruch. Kein Wunder nach dem gelungenen Saisonstart (3:0 im Heimspiel gegen die TG Bad Soden 2 am letzten Samstag), den es heute zu bestätigen galt. Auch dass vom HVV kein offizieller 1. Schiedsrichter gestellt werden konnte und man nun einem kompletten Heimschiedsgericht gegenüberstand, brachte das Team nicht aus dem Tritt. Maskottchen Kuh Garaac war nach krankheitsbedingtem Ausfall auch wieder dabei, so war alles vorbereitet für einen tollen Volleyballabend.
Coach Katja startete bis auf eine Ausnahme mit derselben Starting-Six wie am Vorwochenende, mit Janina, Caro, Caddy, Hannah, Vanessa, Viola und Romy. Schon gleich zu Beginn zeigte sich, dass es ein kräftezehrendes Spiel mit langen Ballwechseln geben würde. Beide Teams hatten zu Beginn etwas Probleme in der Annahme, im Angriff zeigte man sich ebenbürtig. Nach leichtem Vorteil von Naurod kam Kassel bis auf 19:20 heran, dann brachte die Einwechslung von Carmen für Hannah nochmal neuen Schwung im Angriff und Naurod holte den ersten Durchgang mit 25:21.
Der zweite Satz startete wie im ersten Satz mit starken Aufschlägen auf beiden Seiten, die den Teams jeweils einige Zähler am Stück einbrachten. Coach Katja musste in einer Rotation gleich zwei Auszeiten beim Stand von 5:8 und 5:10 verwenden, um die Kasseler Aufschlagserie zu durchbrechen, was mit der 2. dann auch gelang. Weiter verlief der Satz sehr ausgeglichen, gute Angriffsaktionen auf beiden Seiten, an Spannung kaum zu überbieten. Naurod war bis zum Ende immer knapp zurück, aufgrund der nun fehlenden Auszeiten konnten jetzt nur noch taktische Wechsel den Rhythmus der Gegnerinnen durchbrechen. Dies gelang auch in einem Fall, aber dennoch ging der 2. Durchgang an die Hausherrinnen mit 25:22.
Im dritten Satz waren sich alle einig, den wollen wir gewinnen, wir wollen schon mal den ersten Zähler für die Tabelle sichern. Bisher gab es wenig auszusetzen am Nauroder Spiel, lediglich der eine oder andere Eigenfehler aufgrund mangelnder Konzentration hätte sich vermeiden lassen. Deshalb ging es mit derselben Aufstellung weiter. Nach ausgeglichenem Start, bei dem sich keins der Team entscheidend absetzen konnte, spielten ab dem 8:8 die Nauroderinnen einen kleinen Vorsprung heraus. Carmen, Vanessa und Janina konnten alle mehrere Aufschläge am Stück durchführen und brachten Naurod mit 19:12 in Front. Caro bekam nun eine Pause und wurde durch unseren Neuzugang Liv ersetzt. Wehlheiden hatte schon alle Auszeiten frühzeitig aufgebraucht und zwei Spielerwechsel hatten bis dato auch keinen Erfolg gebracht. Naurod rollte weiter auf Erfolgswelle und holte sich den Satz deutlich mit 25:16 und somit mindestens einen Zähler für die Tabelle.
Durchgang Nummer vier brachte das Oberliga-Debüt für Neuzugang Fenja, die Viola im Mittelangriff ersetzte. Dieser Satz bot nun alles, was Volleyball ausmacht. Wehlheiden erwischte einen Traumstart und führte mit 4:0, aber das kann Vanessa natürlich auch. Dank eines Sahnetags am Aufschlag zog Naurod trotz Auszeit der Gegnerinnen auf 7:4 vorbei. Fenja zeigte eine erstaunlich abgeklärte Leistung im Block und überraschte damit auch die Gegnerinnen. Der 2. Schiri pfiff einen Aufstellungsfehler gegen Naurod, der resultierend aus der aktuellen Regeländerung möglicherweise keiner hätte sein dürfen, was sich ohne Videobeweis aber nicht klären lässt. Die Emotionen kochten daraufhin hoch, auch wegen einer umstrittenen Ball in-out Entscheidung der ersten Schiedsrichterin. Nach 11:7 Führung lag Naurod nun plötzlich mit 12:13 im Hintertreffen. Hannah ersetzte bei diesem Spielstand in der Annahme Carmen. Dies brachte keinen mittelbaren Erfolg, denn Kassel baute den Vorsprung noch auf 15:12 aus. Aber nun legte sich die Nauroder Defensive nochmal voll ins Zeug, Romy mit souveräner Annahme und „flying“-Caddy war im Angriff, aber auch in dieser Phase des Spiels in der Abwehr, kaum zu stoppen. Naurod kämpfte sich auf 19:19 heran und nutzte die Euphorie, die gute Stimmung auf der Bank und vor allem die eigenen guten Aufschläge um den Sack zuzumachen. Nach fast zwei Stunden Spielzeit ging auch dieser Satz mit 25:21 an die Gäste aus Wiesbaden.
An diesem Abend hat vermutlich das leidenschaftlichere Team gewonnen und das auch verdient. Wehlheiden war von der individuellen Leistung der Spielerinnen sicher nicht schlechter als Naurod, aber Naurod hat als Team trotz einiger Abstimmungsprobleme hervorragend funktioniert. Besonders schön ist, das drei Spielerinnen aus der 2. Damenmannschaft den großen Sprung in die Oberliga geschafft haben und am heutigen Tag durch ihre Einsätze auch einen nicht unerheblichen Teil zum Sieg beitragen konnten.
Es läuft bei der TG Naurod!
Nächsten Samstag steht ein weiteres Auswärtsspiel an, beim Aufsteiger von der SG Johannesberg (Fulda).
TG Wehlheiden - TG Naurod 1:3 (21:25, 25:22, 16:25, 21:25)
TG Naurod: Janina Hecht (Zuspiel), Carola Zeig und Liv Conradi (Diagonal), Romy Reinl (Libero), Cathrin Wolf, Hannah Plaschke und Carmen Escorial (Außenangriff), Vanessa Rudolph, Viola Braun und Fenja Enders (Mittelangriff). Coach: Katja Freund