Herren 2 gegen Bergen-Enkheim und Kalbach
Alles andere als perfekt waren die Voraussetzungen für den ersten Spieltag der 2. Herrenmannschaft.
Eine quasi nicht vorhandene Saisonvorbereitung und eine ganze Reihe angeschlagener Spieler hielten die Hoffnungen auf einen erfolgreichen Start in überschaubaren Grenzen.
In der Woche zuvor wurden mit Timm und Florian noch zwei junge hochmotivierte Talente ins Team aufgenommen.
Coaches Werner (dicke Hand) und Helge (Oberschenkelzerrung) entschiedenen sich eine Mischung aus "erfahren, aber leicht defekt" und 'jugendlich unerfahren aber kerngesund" an den Start zu schicken.
Mit Dierk( Ü40 und topfit) und Joerg (rekonvaleszent nach Knie-Op und LWS) im Zuspiel, Robert (fit aber mit Rücken) und Sam(Traingings- und Schlafdefizite) im Mittelblock sowie Martin(Im besten Volleyballalter und kerngesund) und Timm (Einstand in der Kreisliga) über aussen lief es gegen den sehr erfahrenen Bezirksligaabsteiger Bergen-Enkheim erstaunlich gut.
Mit druckvollen Aufgaben und viel Einsatz konnte das ein oder andere Defizit in der Spielabstimmung mehr als ausgeglichen werden.
Gegen Ende des lange ausgeglichenen ersten Satzes lief dann auch das Angriffsspiel immer erfolgreicher. Wir konnten uns leicht absetzen und den Satz mit 25:21 nach Hause fahren. Youngster Timm lieferte bei seiner Premiere ein (fast) fehlerfreie Partie ab und stellte seine zum Teil 4x mal so alten Gegnern immer wieder vor unlösbare Rätsel.
Vielleicht ging es am Ende zu leicht, vielleicht haben wir den Gegner dann unterschätzt, auf jeden Fall haben alle im 2. Satz ein wenig zurückgeschaltet. Als wir dann nach dem schnell eingespielten Rückstand wieder hoch schalten wollten, hakte das Getriebe.
Vor allem die Annahme und die leichten Bälle des Gegners stellten uns auf einmal vor unlösbare Probleme. Schnell lagen wir mit 10 Punkten zurück. Auch verschiedene Wechsel brachten nicht mehr die erhoffte Wende.
Mit Thomas für Sam und Florian für Martin starteten wir im 3. Satz mit neuer Hoffnung. Mit einer starken Angabenserie von Thomas konnten wir uns früh absetzen. Und auf einmal klappte auch alles andere wieder. Annahme stabil und die Dankebälle wurden konsequent ausgespielt. Dazu auch noch ein starker Block liess dem Gegner keine Möglichkeiten sich zu entfalten. Gegen Ende des Satzes kam dann noch Werner für Jörg ( Trainingsrückstand forderte seinen Tribut). Doch auch das sollte für das geschmeidige Ende des Satzes (25:16) keine Hindernis mehr bilden.
Genauso wurde auch der 4. Satz gestartet, mit dem festen Vorsatz das Spiel nach Hause zu fahren. Doch der Gegener wehrte sich noch einmal und gestaltete das Match ausgeglichen. Bis zum 12:12 sah es nach einem spannenden Zieleinlauf aus. Doch ein genialer Schachzug von Coach Helge, der den gut spielenden Florian auswechselte und dafür Martin ins Rennen schickte. Unwiderstehlich verwandelte dieser die nächsten Angriffe, obwohl nicht alle Bälle perfekt gestellt waren. Auch im weiteren Verlauf dieses Satzes sollte Martin den Unterschied ausmachen. So sah das 25:14 am Ende viel souveräner aus, als es in Wirklichkeit war.
Was für ein Gefühl. Immerhin war es genau 567 Tage her, dass das Team das letze Mal als Sieger den Platz verlassen durfte.
Mit breiter Brust stellten wir uns dann dem nächsten Gegner. Mit frischen Kräften - Florian für Timm und Sam für Robert gingen wir es an. Der TV Kalbach, nur mit 6 Spielern angereist und rein körperlich nicht wirklich angsteinflößend. Da muss man sich noch nicht mal warmmachen?!! Dachten Einige. Da kam es natürlich erst einmal wie es kommen musste.
Jeder auf dem Feld macht erst einmal einen Fehler - und schon steht es 1:6 (Dankenswerterweise hat der Gegner immerhin eine Angabe verschlagen).
Was folgte waren mehrere Runden Armut gegen Elend. Die einen konnten nicht, die anderen wollten nicht und manchmal war es umgekehrt. Und wiederum war es gegen Ende des Satzes eine Angabenserie die die Entscheidung brachte. Glücklicherweise war es unser Thomas der sie setzen konnten und damit den Satz zum 25:16 rettete.
Etwas besser lief es dann im 2.Satz. Das war aber mehr den Schächen des Gegners als der eigenen Stärke zu verdanken. Es gelangen aber nun auch eine ganze Reihe von guten Angriffsaktionen, vor allem von Sam und Florian, die jetzt nahzu jeden Ball verwandelten. Ungefährdet ging dieser Satz mit 25:13 an Naurod.
Das muss es doch jetzt gewesen sein?! Dachten Einige. Es reichte, dass wir halben Gang zurückschalten und der Gegner einen halben Gang hoch und schon dreht sich das ganze Spiel. Was die Annahme nicht vergeigte wurde vom Zuspiel und dem nun eher ungeschickten Angriff versemmelt. Der Gegner hatte sichtlich Spass daran uns aus dem Stand kaputt zu pritschen. Die Gegenwehr am Ende des Satzes reichte nicht mehr und ohne eine wirkliche Chance drohte das Spiel nach dem 21:25 Satzverlust zu kippen. Nach 7 Sätzen waren fast alle Nauerder konditionell am Ende. Jeder Ballwechsel fiel nun schwer, einigen tat es schon richtig weh. Spielerische Höhepunkte waren jetzt nicht mehr zu erwarten. Ein echter Test für den Charakter dieses Teams, dass sich ja gerade erst gefiunden hatte. Und vielleicht war das die schönste Erkenntnis dieses Spieltags. Charakter und Siegeswillen sind vorhanden. Über den Kampf zum Sieg war die Devise. Erst über den inneren Schweinehund und dann auch gegen den Gegner. Nach dem 25:17 waren alle froh nicht in den Tiebreak zu müssen.
Fazit: Phasenweise gut gespielt phasenweise schlecht. Trotzdem beide Spiele gewonnen. Das war ein Start mit dem keiner rechnen konnte. Spielerisch sind die neuen Youngsters schon jetzt ein echter Gewinn. Sie werden ganz sicher ihren Weg machen. Gemeinsam mit den Oldies, die immer noch (fast) alles können, nur nicht mehr so oft, können wir in dieser Saison noch viel Spass zusammen haben. Der Teamspirit war unübersehbar. Der Grundstein ist gelegt. Wenn es jetzt noch gelingt dass wir regelmäßiger trainieren, dann ist noch vieles möglich.