Nach zwei knappen 2:3-Niederlagen gegen den Tabellenführer Hanau und den direkten Verfolger Waldgirmes mussten beim letzten Heimspieltag drei Punkte her, um ganz sicher die Liga zu halten. Dass der Tabellenvorletzte TV Jahn Kassel aber nicht zu unterschätzen ist, hat bereits das Hinspiel gezeigt, als Naurod verdient mit 1:3 verlor. Doch die Motivation und der Wille waren groß. So lieferten sich Naurod und Kassel ein spannendes Duell, aus dem der Gastgeber letztlich als Sieger hervorging. Mannschaft, Trainer und Publikum waren hochzufrieden und wichtige drei Punkte wanderten auf das Nauroder Punktekonto. So kann auch das letzte Spiel gegen Tabellenschlusslicht Groß Karben ganz entspannt angegangen werden – ein Platz im Oberliga-Mittelfeld ist den Damen 1 der TGN bereits sicher.
Trainer Oli startete mit Sara im Zuspiel, Nadine Diagonal, Cini und Vanessa im Mittelblock, Nina und Caddy im Außenangriff und Marianne als Libero. Mit starken Aufschlägen setzte sich Naurod direkt ein paar Punkte ab, was Kassel aber leider genauso schnell wieder durch ebenfalls gute Aufschläge ausgleichen konnte. Der Rest des 1. Satzes verlief auf Augenhöhe, immer mit einer leichten Führung des Gastes. Sowohl Kassel, als auch Naurod setzten sich am Netz gut durch, sodass letztlich vor allem eine Aufschlagserie zunächst den Ausgleich zum 22:22 und dann auch den verdienten Satzgewinn für die Gastgeberinnen brachte.
Der 2. Durchgang startete ähnlich wie der 1., nur dieses Mal konnte man die durch Caddys Aufschläge aufgebaute Führung halten. Naurod war in diesem Satz eindeutig die bessere Mannschaft. Die Führung brachte das nötige Selbstvertrauen und Annahme und Abwehr ermöglichten, dass Sara ihre Angreiferinnen immer wieder perfekt einsetzen konnte. So ging dieser Satz deutlich und verdient an den Gastgeber.
Wenn man nun mit zwei Sätzen in Führung geht, kommt es häufig im 3. Satz – trotz der Ermahnung des Trainers – zu einem leichten Zurücklehnen…oder auch zu einem letzten Aufbäumen des Gegners. Und auch dieses Mal war in dem 3. Satz leider der Wurm drin. Der Gastgeber geriet schnell in einen Rückstand, dem er die ganze Zeit hinterherlief. Es folgten Annahmeschwierigkeiten und auch der gegnerische Angriff war dem von Naurod überlegen. Wieder einmal stellten sich alle die Frage, wie Kassel mit diesem Potential so weit hinten in der Tabelle stehen konnte. Aber Naurod gab nicht auf. Mit einer Aufschlagserie brachte Vanessa die Mannschaft wieder auf 22:23 ran. Was dann folgte, hatte mehr mit einem Krimi als mit einem Volleyballspiel zu tun: unzählige Ballwechsel, mal mit dem guten Ende für Naurod, mal für Kassel. Dies führte sogar dazu, dass der Gastgeber plötzlich auch Satzbälle hatte. Diese wurden leider nicht genutzt, sodass Kassel letztlich den Sack mit 28:26 zu machte.
Von der Aufholjagd im 3. Satz motiviert legte Naurod mit einer Aufschlagserie – dieses Mal von Nina – einen super Start hin. Wie im 2. Satz klappte nun wieder beinahe alles und man hielt die Führung bis zum 19:14. Dann geschah, was geschehen musste: Naurod fing an, in der Annahme zu wackeln und mit jedem verlorenen Punkt wurden die TGN-Damen unsicherer bis Kassel zum 19:19 ausglich und sogar mit 21:19 in Führung ging.
Symbolisch für diesen Heimspieltag kam dann aber wieder Vanessa zum Aufschlag und setzte den Gast unter Druck. Naurod fand schnell sein Selbstvertrauen wieder. Gezielte Angriffe fanden immer wieder das gegnerische Feld und Sara bewies im Block mehrfach ein gutes Timing. Mit 25:21 ging dieser letzte Satz nach knapp zwei Stunden, unzähligen Auszeiten und Spielerwechseln auf Seiten der Gäste und ein paar grauen Haaren mehr (bei dem ein oder anderen) an den Gastgeber.
Trainer und Mannschaft können zufrieden sein mit diesem Heimspieltag. In einem engen Spiel hat man letztlich die Nerven behalten und so bewiesen, dass man in der Oberliga genau richtig aufgehoben ist.
Danke an die vielen Gäste, die für dieses letzte Heimspiel der Damen 1 den Weg in die Halle nach Auringen auf sich genommen haben.
TG Naurod: Sara Hambach und Luisa Knab (Zuspiel), Nadine Tietz und Caro Gorges (Diagonal), Marianne Falasch (Libero), Nina Haupt, Cathrin Wolf und Romy Reinl (Außenangriff), Cinja Polenske, Vanessa Rudolph und Janina Ungeheuer (Mittelangriff), Coach Oliver Pelkner
TG Naurod - TV Jahn Kassel
(25:22, 25:16, 26:28, 25:21)
(Bericht von Marianne Falasch, Fotos von Lea Hohmann)