Ende Juni und wir fahren schon 10. Tour der Saison – ein kleines Jubiläum das auf ein sehr gutes Verhältnis mit der Wetterfee hindeutet. Strahlender Sonnenschein, kaum Wind und angenehme 25 Grad – besser hätte es für die TGN-Rudelradelnden nicht kommen können
Kein Wunder also, dass sich pünktlich um 18 Uhr wieder einmal eine Rekordbeteiligung von 19 Teilnehmenden an der KKH versammelte. Diesmal ging es in ein Gebiet, das einige noch nie per Rad erkundet hatten – Neuland trotz Nähe.
Zum Einstieg wartete direkt der Anstieg durchs Läusbachtal zum Chaisenweg. „Aus der kalten Hose“ wie man so schön sagt – aber mit vollgeladenen Akkus kein Problem. Kurz durchschnaufen, dann ging’s direkt in die nächste Bergwertung: Der Bechtewaldweg, vor Kurzem noch rasant hinabgefahren, zeigte sich diesmal von seiner anderen, anstrengenderen Seite. Doch obwohl es 4,5 Kilometer stetig bergauf ging, blieb die Stimmung bestens – der Weg ist landschaftlich einfach zu schön.
Oben angekommen, durften sich alle über eine ebenso lange Abfahrt ins Theißtal freuen. Dort wartete die größte Herausforderung dieser Tour: Ein Wiesenweg mit einer wirklich heftigen Steigung und etwas rumpeligem Untergrund. Kurz danach gab es einen ersten Verlust. Bei einem Rad gab es einen Motorschaden, der eine Weiterfahrt verhinderte. Zum Glück war Niederhausen nicht weit von wo sich die Fahrerin abholen lassen konnte.
Weiter ging’s durch den Wald nach Niederseelbach. Selbst der verführerische Duft vom Schützenhaus konnte niemanden vom Plan abbringen. Stattdessen führte die Route durch die Felder in Richtung Idstein, vorbei an Dasbach, hinauf bis in das malerische Lenzhahn – ein echtes Taunusidyll. Kurz darauf war die große Panoramapause angesagt. Ein herrlicher Blick über die Felder bis nach Idstein begesiterte die Teilnehmer.
Nach so viel Anstieg war es Zeit für eine ordentliche Abfahrt – und die ließ nicht lange auf sich warten. Durch einen lichten Wald mit immer wieder freien Blicken auf die umliegende Hügellandschaft ging’s vorbei am Eselskopf bis ins Autal. Entlang des Daisbachs führte uns die grüne Ader Niedernhausens bis zum Bahnhof. Den Zug wollte allerdings niemand nehmen – zu verlockend war die finale Bergwertung.
Die Serpentinen hinauf, mehrfach unter ICE-Strecke und Autobahn hindurch, waren zwar fordernd, aber mit Restakku gut zu bewältigen. Ein kurzer Abschnitt auf der Wiesbadener Straße – und schon war der Chaisenweg wieder erreicht. An dessen Ende wartete die letzte Abfahrt zum Erbsenacker. Über den Himbeerweg kam das Rudel dabb zurück nach Naurod – und zum wohlverdienten Einkehrschwung ins Weiße Ross. Dort standen an diesem Abend zwei Favoriten hoch im Kurs: Handkäs mit Musik und die berühmten Rossrösti. Beides bestens geeignet, um diesen rundum gelungenen Tourenabend würdig ausklingen zu lassen.