Das Wetter war nahezu perfekt: 22 Grad, leichte Bewölkung und ein angenehm frischer Wind – beste Bedingungen also für die 13 Rudelbikenden, die sich dieses Mal auf eine Entdeckungstour Richtung Südosten begaben. Erstaunlich, wie viele noch nie in diesem Gebiet unterwegs gewesen waren, obwohl es nur einen Steinwurf von Naurod entfernt liegt.
Los ging’s wie so oft durchs bekannte Aubachtal, doch schon bald führte der Weg über den Tannenring durch Auringen. Unter der A3 hindurch tauchten wir ins Seyenbachtal ein – und direkt in die erste Herausforderung. Ein unscheinbarer Waldweg entpuppte sich als Schmalspur-Teststrecke: tiefe Spurrillen links und rechts, ein schmaler Mittelstreifen in der Mitte. Mit etwas Konzentration, Motorunterstützung und einem Hauch Adrenalin kamen aber alle sicher hindurch.
Im nächsten Abschnitt war Teamarbeit gefragt: Vier umgestürzte Bäume blockierten den Weg – alleine kaum zu bewältigen, aber gemeinsam waren auch die schwereren Bikes schnell über die Hindernisse gehoben.
Die Belohnung folgte auf dem Fuß: Eine traumhafte Panoramaabfahrt oberhalb von Wildsachsen brachte die Gruppe wieder in Schwung. Nach einem kurzen Abschnitt entlang der Usinger Straße ging es ins idyllische Klingenbachtal und schließlich über einen kleinen Anstieg ins wildromantische Rohrgrabental – ein echtes Naturparadies, wo der Wald sich selbst überlassen bleibt. Hier herrscht Artenvielfalt pur, und selbst grüne Nadelbäume, sonst selten in der Gegend, sind noch zu finden.
Für die große Pause war der Rastplatz an der legendären Warzeneiche vorgesehen – eine mächtige, umgestürzte Eiche mit beeindruckenden Stammwucherungen. Wer vor zwei Jahren dabei war, erinnerte sich noch gut: Dort hatte uns damals ein Gewitterschauer völlig durchnässt. Dieses Mal: etwas Sonne, trockenes Holz, gute Laune.
Gut gestärkt ging es danach ganz entspannt weiter. Das Rohrgrabental zeigte sich von seiner besten Seite – der Weg in perfektem Zustand, das Gefälle angenehm. Als wir schließlich den Wald verließen, öffnete sich der Blick auf den Panoramaweg oberhalb von Breckenheim. Die Prügelwiesen machten ihrem Namen keine Ehre, aber ihrem Ruf alle Ehre – der Blick reichte bis in den Odenwald und weit hinein nach Rheinhessen.
Quer durch Breckenheim wechselten wir erneut die Seite der A3 und rollten durchs Medenbachtal – goldene Felder, weite Ausblicke und sanfte Steigungen, wie gemacht für einen frühen Sommerabend. Durch das Brückfeld ging’s durch Medenbach zur Auringer Mühle, wo ein kurzer, aber heftiger Anstieg noch einmal die volle Motorkraft forderte.
Ein kurzes Stück auf der Auringer Straße, dann noch ein letzter kleiner Anstieg zwischen Erbsenacker und Auringen – die Felder standen bereits in voller Reife. Die abschließende Abfahrt über den Grundweg führte die Gruppe zielsicher zum verdienten Abschluss: Einkehrschwung ins Weiße Ross, wo sich alle einig waren – diese Tour hatte viele überrascht, im allerbesten Sinne.