Volleyball - Herren 2 (5. Spieltag)

TV Bergen Enkheim - Herren 2

Viel vorgenommen hatten sich die Herren 2 nach der Niederlage am 4. Spieltag bei der Eintracht aus Wiesbaden. Optimal sollte die Vorbereitung werden. Ein generelles Infektions- und Verletzungsverbot wurde dennoch von einigen Spielern sträflich missachtet.
Virus, Fußzeh und Oberschenkel waren dieses Mal im Angebot. Doch gestählt im Umgang mit den Widrigkeiten des Spieltagalltags trafen sich die Helden der Kreisliga schon am Vorabend um aus der Videoaufzeichnung des Eintrachtspiels die richtigen Schlüsse zu ziehen.

In gemütlicher Atmospäre gab es eine ganze Reihe interessanter Erkenntnisse. Dass alle dabei auch ihren Spass hatten, war ein angenehmer, durchaus erwünschter Nebeneffekt.

Mit Robert, Thomas, Fabian, Florian, Dierk, Sam und Jörg waren am nächsten Morgen 7 Spieler einsatzbereit. Unterstützt wurden sie seelisch-moralisch von Timm, der mit seiner abklingenden Grippe zwar noch nicht einsatzfähig war, seinen Teamgeist aber durch seine Anwesenheit eindrucksvoll unter Beweis stellte. Alleine dafür schon mal 3xLike.

Das erste Spiel mussten wir pfeifen und bekamen einen ersten Eindruck vom aktuellen Zustand des Gegners, der immerhin als aktueller Tabellenführer antrat. Auch Bergen-Enkheim musste der Jahreszeit Tribut zollen und trat mit nur 7 Spielern an. Die Leistung löste durchaus ambivalente Gefühle bei uns aus. Überragend war das nicht, aber auch nicht wirklich schlecht.

Guten Mutes gingen wir dann in ersten Satz ans Werk. Thomas wies noch einmal auf die, gegenüber der KKH reduzierte Hallenhöhe hin. Nachdem jeder der 6 Spieler diese Aussage in der Annahme noch einmal persönlich nachprüfte, stand es schnell 7:1 für den Gegner. Im Laufe des Satzes kamen wir immer besser ins Spiel und kämpften uns herran. Richitg gute Aktionen wechselten aber mit ziemlich dummen Fehlern ab. Beim 18:19 waren wir dem Ausgleich noch einmal ganz nahe. 2 Annahme und 2 Angriffsfehler machten die guten Ansätze dann aber wieder zunichte und der Satz ging mit 25:18 an den Gegner.

Allen war bewusst, dass vor allem der verschlafene Start und das unkonzentrierte Ende der Hauptgrund für diese Verlust war. Wenn wir das abstellen, dann sind wir nicht nur gleichwertig, sondern vielleicht sogar besser. Gesagt getan. Im besten Satz des Tages gelang es beständig soviel Druck aufzubauen und den Gegner zu seinen Fehlern zu zwingen. Angaben, Annahme, Zuspiel und Angriff funktionierten plötzlich wie aus einem Guss. Da der Gegner aber partout nicht aufgeben wollte, war der Satz bis kurz vor Schluss spannend und ausgeglichen. Erst ganz am Ende konnten wir uns absetzen und mit 25:20 gewinnen.

Weiter so war dann das Motto des 3. Satzes. Auch dieser war sehr lange sehr ausgeglichen und es deutete sich an, das er genauso verlaufen könnte wie der 2. Satz. Wir begannen uns am Ende abzusetzen und hatten den ersten Satzball, den wir ziemlich kläglich mit einem Lob ins Aus vergaben. 2 weitere blöde Fehler hintendran und schon stand es 24:24. Ein sehr mutiger und absolut spektakulärer Angriffschlag von Thomas brachte den 2 Satzball. Da zeigte Bergen-Enkheim, dass sie auch ziemlich dumm ins Aus lobben können. Wir haben es dankbar hingenommen und uns nicht beschwert.

Der Rest nur noch Formsache? Diese Einstellung hatte niemand bei uns, denn dafür war die Kiste viel zu eng. Und wir waren uns durchaus bewusst, dass nicht alle 7 Spieler von uns im Vollbestz ihrer Kräfte sind. Restgrippe, Schulter und Trainingsrückstand waren für den intimen Kenner der Mannschaft schon im 3. Satz deutlich erkennbar. Sehr schnell wurden diese Defizite auch dem Gegner transparent und dieser schämte sich nicht diese schamlos auszunutzen. Da waren waren sie wieder die 3 Probleme: Annahme Zuspiel und Angriff. Und was der eine nicht versemmelte, vergeigte der Nächste bestimmt. 15:25 und ein Mantel des Schweigens über die Angelegenheit. 

Denn schliesslich gab es noch einen Tiebreak. Der ist kürzer und wenn man da noch einmal alles reinlegt, geht vielleicht doch noch etwas. 

Und tatsächlich konnten wir mit den allerletzten mobilisierten Kräften das Ding noch einmal auf Augenhöhe bestreiten. Bei 7:8 wurden die Seiten gewechselt und die Hoffnung war da. Doch, als hätte dieser 18m weite Marsch auf die andere Seite die letzten Körner aus den müden Muskeln gezogen, ging danach gar nix mehr. Saft- und kraftlos konnte sich am Ende niemand mehr wirkungsvoll wehren. Das 15:8 war dann die logische Konsequenz.

Was nicht auf der Strecke geblieben ist, war der Teamgeist. Die Nachbetrachtung in der Kabine war (selbst-) kritisch aber immer respektvoll. Wir hatten alle das Gefühl, dass jeder alles gegeben hat. Niemand hat sich geschont. Schade das es nicht gereicht hat. Einige Stundenspäter wollte ein Spieler die Schuld für diese Niederlage auf seine Kappe nehmen und entschuldigte sich beim Team per Mail für seine Leistung. Beindruckend wie schnell und wie einhellig die Einsprüche gegen diese Einschätzung von den Mitspielern gesendet wurden. "Team zeigt sich wenn's schwierig ist" soll ein unbekannter Nauerder Philosoph mal gesagt haben. Recht hat er!

Die Hoffnung bald wieder mit einem vollständigen, gesunden Team antreten zu können stirbt zuletzt. Bis dahin kämpfen wir einfach weiter bis zum umfallen.

Und so sah es der Gegner: Zum Bericht von Bergen Enkheim


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