Volleyball - Herren 1 & 2 Auswärtsspieltag


Es Passierte bei 50° 5′ 5″ N, 8° 14′ 51″ E  
11:22pm:

Andi B. muß sich setzen, er brauch dafür nicht zu stehen. Er senkt seinen Kopf. Er braucht nun bessere Durchblutung für sein Gehirn. Er stützt seine Ellebogen auf seine Oberschenkel ab, denn sie müssen gleich viel tragen. Er legt den Kopf in die nun dafür abgewinkelten Hände, um die schwere Last auch gut zu verteilen. Er schließt die Augen, denn er braucht sie jetzt nicht. Er fühlte den Weltschmerz, der soeben über ihn eingebrochen war. Mit seinen anderen verbliebenen und langsam schwächenden Sinnen konnte er noch hören, wie die Nordenstädter sangen: “So sehen Sieger aus“. Danach wurde es Dunkel...........

9h22min davor, 1,2 km nördlich der Koordinaten 

02:00pm
Es war ein düsterer Tag für die Jungs aus Naurod, denn die dicken Wolken verdeckten die Sonne, es regnete und es war kalt. Kein Wetter, bei dem die Sunnyboys aus Naurod freiwillig ihre Wohnungen verlassen; aber es gab etwas wichtiges zu erledigen. Es war mal wieder Spieltag und die Order hieß, schlagt den TUS Nordenstadt.  Diesmal waren wir nicht alleine beim  Auswärtsspiel, denn die Herren 2 waren mit von der Partie. Wie Heuschrecken fiel die komplette männliche Elite der TG Naurod in die Halle des Gegners ein. Viele wichen erstmal erschrocken zurück oder
versuchten schnellst möglich den Weg ins Freie zu finden. Es war einfach nur schrecklich und eigentlich auch unvorstellbar. In der Halle herrschten Kühlschranktemperaturen und somit war es draußen wärmer. Nordenstadt - sagt ja schon der Name - setzte wirklich menschenunwürdige Waffen ein, um seine Gegner im Vorfeld zur Aufgabe zu zwingen. Da wir allerdings nicht aus Zucker sind und manchmal auch mehr Bier wie Blut in den Adern haben, war Einfrieren bei uns unmöglich und wir stellten uns der kalten Herausforderung.

03:00pm, Herren 2 vs. Nordenstadt 
Im ersten Spiel war erstmal das große Kellerduell; Letzter gegen Vorletzter, d.h. Naurod 2 gegen Nordenstadt. Hier sollte sich nun entscheiden, wer am Ende diesen Jahres die Tabelle von unten anführt. Wir, die Herren 1, mußten das brisante Spiel pfeifen. Das war natürlich nicht unbedingt einfach, wenn einem die Leute vom “Cafe King “ aus Berlin super gute Quoten vorschreiben und Koffer voll Geld schicken. Der 1. Satz begann und schnell war klar, die Nordenstädter hatten hier einen kleinen Vorteil. Die Herren 2 standen auf dem Spielfeld, wie ein nervöser ängstlicher Hühnerhaufen, der seine Schlachtung wartet. Es gab zwar Phasen, bei den es mal nach Volleyball aussah, doch diese waren sehr selten und so gewann der TUS verdient den 1. Satz. Sollte es das schon gewesen sein? “NEEEEEIIIIIIIIINNNNNNNNN”  

Im 2. Satz fingen sich die Herren 2 wieder. Die Angreifer machten ihre Punkte und auch der Block arbeitete anständig. Zudem gewann man die so wichtigen langen Spielwechsel, die an Spannung alles überboten, was man bisher so kannte. Selbst als Schiri hatte ich da meine Probleme, mich auf das Eigentliche zu konzentrieren (außerdem Ihr wisst ja, CAFE KING).
So ging der Satz an unsere Herren 2. 
Jetzt stand es wieder 1:1 und alles war wieder offen. Mit jeder Menge Motivation, die wohl sehr abkühlend auf ihre Umgebung und natürlich auf die Halle wirkte, denn es wurde immer kälter, gingen die Teams in den 3. Satz.

Von Anfang an war es ein enges Rennen um die Punkte. Immer wieder kam es zu den lang umkämpften Bällen. Das hatte zur Folge, dass auch am Ende des Satzes nicht klar war, wer als Sieger vom Platz geht, denn abwechselnd wanderte das böse SPIELTIEF von einem zum anderen Team. Am Ende setzte sich dann aber Naurod durch und holte sich den 2. Satz.

Mit einem Stand von 1:2 konnte man schon etwas beruhigt in den wohl letzten Satz reingehen. Leider aber nicht unsere Herren 2. Die waren nun wieder voll von der Rolle.
Leider konnte ich nicht so viel vom Spiel sehen, denn meine Füße waren am Boden festgefroren und der Atemdunst, der bei jedem Pfiff aus der Pfeife kam, versperrte mir jede Sicht.
Angesichts des Ergebnises wohl auch besser, denn die Herren 2 gaben den Satz an den Gegner ab.
2:2 stand es nach Sätzen und nun sollte sich in den nächsten 10 – 15 Min. entscheiden, wer zukünftig den Boden der Liga wischt.

Nun, schon mit Eiszapfen an der Nase und dicker Pudelmütze bewaffnet, erklang der Pfiff zum 5. und entscheidenden Satz. Gleich am Anfang hatte der Mann an der Punktetafel viel zu tun, denn die Punkte purzelten nur so. Es waren aber nicht unsere Herren 2, die hier Punkte machten.
Wie im 1. Satz stand man nervös im Feld und suchte Eigenfehler und fand sie auch. Der Gegner hatte nun leichtes Spiel und holte sich in einem ganz unspektakulären 5. Satz den Sieg.
Na, toll, ich dachte so was gibt es nur bei der Hertha. Außerdem ist die Wettmafia ein wenig sauer auf Nordenstadt, denn die sollten doch eigentlich verlieren. 

Im neuem Jahr kommen die Herren 2 dann hoffentlich etwas besser ins Rennen. Nordenstadt kann sich schon warm anziehen. Äh, brauchen sie ja gar nicht, unsere Halle ist nämlich warm ;O)

04:50pm Herren 1 vs. Nordenstadt 
Jetzt waren wir, die Herren 1, endlich dran. Diesmal wieder fast komplett, aber auf jeden Fall mit voller Angriffstärke. Nachdem wir uns irgendwie so gut es ging , warm gespielt hatten, ging es gleich in den 1. Satz und eins war ganz klar. Jetzt gibt’s Rache! Niemand verhaut unsere Herren 2. Vom ersten Moment war klar, wer hier das Spiel bestimmt. Mit klaren Punkten und ruhiger Spielweise holten wir uns unsere Punkte. Klar, gab es hier und da mal eine schwächere Phase, aber die durften wir uns erlauben...”WIR FÜHRTEN JA AUCH”
Ohne große Umstände holten wir uns den 1. Satz und wechselten fast zufrieden die Seiten. Es fehlte noch ein wenig der Biss, aber dies sollte sich im 2. Satz ändern.
Der Thomas machte uns, den Angreifern, das Arbeiten immer leichter, denn immer öfters hatten wir nur einen Einer bzw. auch gar keinen Block.
So macht Volleyball Spaß. Ohne Hektik und mit einigen Serien lagen wir mit großen Punktevorsprung vorne. So gewannen wir dann auch den 2. Satz.
0:2 stand es nun nach Sätzen für uns.  Noch einen Satz und man konnte endlich zum Weihnachtsmarkt. Wie es meistens so ist, passierte nun etwas Unverstellbares. Beim Stand von 4:4 merkte der Schreiber, dass im gegnerischen Feld ganz andere Leute auf dem Feld standen, wie auf dem Spielbogen
Ja, Mensch, Pech für Nordenstadt! So schnell kann man 4 Punkte wieder loswerden. Echt ärgerlich! Ich persönlich hätte mich richtig doll geärgert. Mit fast der selben Ruhe spielten wir natürlich unser Spiel weiter und holten uns dann noch den 3. Satz. Ich würde sagen, Herren 2 gerächt und das abgerufen, was man auch von uns erwartet hatte. ;O)

6:30pm
Mit Bier im Anschlag, saß man nun zufrieden in der Umkleide oder stand unter der heißen Dusche. Nun sollte das eigentliche Highlight starten, worauf sich die Herren aus Naurod schon den ganzen Tag freuten. Männerabend auf dem Weihnachtsmarkt. Also zog man mit Bier bewaffnet runter in die Innenstadt, machte sich in der Menge breit und verhalf dem Glühweinstandbesitzer zu großem Umsatz und feierte die Hinsaison. Die Zeit verstrich und immer wieder wurde das Tablett neu aufgefüllt. Die Jungs aus Nordenstadt gesellten sich auch dazu. So wurde die Traube um uns immer größer.
 
08:30pm   
Das Karussell drehte sich mit voller Geschwindigkeit, als die Herren von Naurod auf diesem saßen und der zuschauenden Menge, ihre besten Anfeuerungslieder präsentierten. Der allgemeine Partypegel war nun erreicht und man legte sich gesangstechnisch mit einem Fußballverein an. Der Sieger aus diesem Kampf konnte leider nicht ermittelt werden, da man vergessen hatte ein Jury rechtzeitig zu organisieren.

10:30pm
Der Glühwein war alle und es gab nichts mehr. Weil wir aber jetzt erst richtig warmgelaufen waren, mußte man sich nun eine neue Quelle für den alkoholischen Nachschub suchen. Man fand diesem in “Der Litfasssäule”. Wie auf dem Weihnachtsmarkt machten wir uns dort breit und bestellten viele viele Kölsch. Leider hatte das zur Folge, das nun nach und nach die körperliche Kontrolle der einzelnen Jungs sich in Luft auflöste. Auch hier versuchte man die anderen Gäste mit munteren Gesängen zu unterhalten. Auch TUS Nordenstadt wollte dabei sein und stimmte bei den Siegesgesängen mit ein, als Andi B. gerade geschafft vom Tag einschlief. Es war gerade 11:22pm.  

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