Mit Spannung haben die Nauroder Damen das Spiel gegen den Führenden der Oberliga erwartet. Auch personell mussten sie sich wieder mal neu orientieren. Und auch sonst hat nicht immer alles so funktioniert wie Trainer Oli Pelkner es sich vorgestellt hat. Nach einem intensiven Spiel mit knappen Sätzen konnte man jedoch den Tie-Break für sich entscheiden und zwei Punkte mit nach Naurod nehmen. Ein Ergebnis, das durchaus beiden Mannschaften gerecht wird.
Erneut gab es eine personelle Veränderung. Da Lea Hohmann und Janina Ungeheuer leider nicht beim Auswärtsspiel dabei sein konnten, war man umso froher, dass Clara Heymer nach längerer Volleyball-Pause den Weg nach Naurod fand und bereit war, die Mannschaft direkt im Mittelblock zu unterstützen. So startete der erste Durchgang in der Aufstellung Lu, Nadine, Caddy, Kaddy, Vanessa, Clara und Marianne. Es war ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Keine der beiden Mannschaften konnte sich entscheidend absetzen. Gegenseitig setzten sich die Spielerinnen von Gießen und Naurod mit guten Aufschlägen unter Druck und bereits da deutete sich ein sehr enges Spiel an. In der Mitte des Satzes wechselte Oli Nina für Kaddy im Außenangriff ein. Das Spiel blieb weiter knapp, bis sich Naurod kurzzeitig vor allem durch Vanessas Aufschläge ein paar Punkte zum 23:20 absetzen konnte. Trotz des Wechsels von Caro für Nadine, um Annahme und Abwehr zu stärken, konnten die Nauroder Mädels den Satz nicht nachhause bringen und verloren knapp mit 25:23.
Motiviert und mit dem Wissen, dass in dem Spiel noch mehr gehen kann, starteten die Pelkner-Damen nun mit Cini statt Clara auf der Mitte in den 2. Satz. Naurod kam jedoch bereits zu Beginn ins Hintertreffen, scheiterte immer wieder mal gegen den gegnerischen Block und hatte bei eigenen Blockaktionen das Nachsehen. Mit kleineren Aufschlagserien von Vanessa, Lu und Caddy konnte sich Naurod dann aber mit 19:13 absetzen. Leider war dieser Vorsprung nicht von Dauer. Gute Aufschläge und zu viele gescheiterte Angriffe von Naurod brachten die Gießenerinnen nicht nur ran, sondern sogar mit 24:22 in Führung. Nun begann eine dramatische Schlussphase. Nachdem der erste Satzball abgewehrt werden konnte, behielt Nina im Aufschlag die Nerven und sicherte so den Punkt zum 23:24. Im nächsten Ballwechsel verletzte sich eine Gießener Spielerin bei einer Netzaktion – an dieser Stelle noch eine gute Besserung für sie. Da der Schiedsrichter nicht abpfiff, spielten beide Mannschaften weiter und Caddy sicherte Naurod mit einem schönen Angriff über Außen den wichtigen Punkt zum 24:24. Trotz einem vor Wut tobendem gegnerischen Publikum und einigen fragwürdigen Entscheidungen des 2. Schiedsrichters konnte Naurod den Satz knapp mit 28:26 für sich entscheiden.
Sicherlich noch vom 2. Satz verunsichert startete Gießen schlecht in den dritten Durchgang. Die Nauroder Damen wussten, dies auszunutzen. Es klappte dieses Mal alles. Der Block von Nadine stand mehrere Male genau richtig, variable Angriffe von Caddy und Nina führten immer wieder zum Erfolg und auch Annahme und Abwehr stand stabil. Dazu kamen starke Aufschläge, die Gießen nicht zurück ins Spiel finden ließen. Die Führung konnte letztlich bis zum 21:13 ausgebaut werden. Naurod ließ aber auch dann nicht locker und entschied den Satz deutlich mit 25:17 für sich.
Leider beherzigten die Mädels des TG Naurod die Ansage von Oli nicht und gingen den 4. Satz etwas zu locker an. Trotz guter Annahme schafften sie es nicht, sich am Netz durchzusetzen. Wieder und wieder blieb man im gegnerischen Block oder an der Netzkante hängen. Nun waren die Pelkner-Damen vom Spielverlauf verunsichert und es gelang einfach nichts mehr. Die Gießener Zuspielerin setzte ihr Mittelangreiferin mehrfach erfolgreich ein und schaffte es nicht nur einmal, die Nauroderinnen mit zweiten Bällen zu überraschen. Auch der Wechsel von Clara für Cini brachte hier leider keine Änderung und Gießen setzte sich mit 15:5 weit ab. Nun waren es wieder die starken Aufschläge von Vanessa und Lu, die Naurod bis auf einen Punkt rankommen ließen. Doch der USC ließ sich davon dieses Mal nicht verunsichern und gewann den Satz gegen die durch die Aufholjagd geschwächten Nauroderinnen mit 25:21.
Aber der TGN war nicht bereit, die Halle mit nur einem Punkt zu verlassen. So startete er höchst motiviert in den Tie-Break. Wie schon im 3. Satz ließen die Nauroderinnen nichts anbrennen. Annahme und Abwehr standen, Lu hatte ein gutes Händchen beim Einsatz ihrer Angreiferinnen und der gegnerische Block hatte seine Mühe, die Bälle zu entschärfen. So ging Naurod schnell mit 13:7 in Führung. Was danach passierte, kann mit wenigen Worten nur so beschrieben werden: man hörte einfach auf, zu spielen. Annahmefehler, Unaufmerksamkeiten und höchste Nervosität auf Nauroder Seite brachten die Gießenerinnen bis 13:12 heran. Den ersten Matchball konnten die Pelkner-Damen nicht verwandeln und so schaffte Gießen den Ausgleich zum 14:14. Nun war wieder Vanessa im Aufschlag und sicherte zunächst das 15:14. Der darauffolgende gegnerische Angriff konnte dann aber so entschärft werden, dass Lu Caddy auf Außen gut einsetzen konnte, die den Matchball dann mit einem soliden Angriff verwandelte. Die Erleichterung war groß, hatte man doch an diesem Tag nicht nur gegen den Tabellenführer, sondern auch gegen das nicht immer faire Publikum und den 2. Schiedsrichter gewonnen. Ein echter Auswärtskrimi, der jedoch wieder mal gezeigt hat, dass die Nauroderinnen in der Liga oben mitspielen können, wenn sie ihre Nerven behalten.
Nächstes Wochenende steht dann das nächste Heimspiel gegen den zweiten Aufsteiger aus Auerbach an. Mal sehen, was da auf die TGN-Damen zukommt und welcher Kader dieses Mal zur Verfügung steht.
TG Naurod: Vanessa Rudolph, Clara Heymer, Cinja Polenske, Cathrin Wolf, Katharina Schmal, Nina Haupt, Luisa Knab, Caro Gorges, Nadine Tietz und Marianne Falasch. Coach Oliver Pelkner und Katja Freund
USC Gießen - TG Naurod
(25:23, 26:28, 17:25, 25:21, 14:16)