Was ist eigentlich Taekwondo?

Wer eine Sportart sucht, die zu ihm passt und dabei auf Taekwondo gestoßen ist, wird sich sicher zuerst Fragen,

 



Was ist eigentlich Taekwondo?



Taekwondo ist ein Kampfsport, der in Korea erfunden wurde. Er ähnelt dem japanischen Karate, jedoch wird mehr wert auf die Fußtechniken gelegt.

Taekwondo geht zwar im Ursprung auf fast zweitausend Jahre alte Traditionen zurück, doch das Taekwondo, das wir heute kennen und praktizieren wurde vor erst fünfzig Jahren in Korea gegründet. Es ist also nicht mal ein halbes Jahrhundert alt. Wir halten fest: Taekwondo ist ein moderner Kampfsport.


Seit der Gründung hat Taekwondo eine rasante Entwicklung durchlebt. Es verbreitete sich schnell auf der ganzen Welt. 1976 fand die erste Weltmeisterschaft statt. 1980 wird es offiziell vom internationalen olympischen Komitee (IOC) anerkannt. 2000 war Taekwondo erstmals olympische Disziplin. Auf olympischer Ebene werden vollkontakt Wettkämpfe ausgetragen, doch auch die zweite große Disziplin, das Formenlaufen, findet immer mehr Anschluss. 2006 fand die erste Technikweltmeisterschaft in Korea statt.

Und Taekwondo entwickelt sich ständig weiter. Es werden nicht wie in anderen Kampfsportarten seit Jahrhunderten die gleichen Dinge getan, sondern Taekwondo verändert sich ständig. Wir halten fest: Taekwondo ist ein lebendiger Sport.

So, doch nun genug von der Geschichte des Taekwondo, werden sie nun sagen, ich will endlich wissen



Was macht man im Taekwondo überhaupt?

 


Und das ist eben das schöne am Taekwondo. Es gibt unglaublich viel zu tun und für jeden ist etwas dabei. Wollen sie lernen sich selbst zu verteidigen? Jemand anderem im Zweikampf gegenüberstehen? Lieber an ihrer Technik feilen? Oder einfach fit und beweglich werden? All das und noch mehr bietet Taekwondo.


Taekwondo kann man in fünf Disziplinen unterteilen:


Die Grundtechnik:


In der Grundtechnik erlernt man die elementaren Stellungen, Blöcke, Schläge und Tritte. Zum einen übt man seine Techniken beim Bahnenlaufen, wobei stets eine Stellung und eine oder mehrere Techniken kombiniert werden, oder beim Schrittkampf. Dies sind Partnerübungen mit vorgegeben Angriffs- und Abwehrkombinationen. Körperkontakt ist dabei nicht gestattet, um Verletzungen zu vermeiden.


Das Formenlaufen:


Eine Form ist eine vorgegebene Kombination aus mehreren Stellungen und Techniken. Man kämpft dabei gegen einen „imaginären Gegner“. Dabei kommt es darauf an, die Techniken sauber, kraftvoll und dynamisch auszuführen.

Es gibt insgesamt 17 Formen, deren Schwierigkeitsgrad von Form zu Form ansteigt. Für jeden neuen Gürtel, muss man eine neue Form erlernen.

Im Formenlaufen werden (wie oben erwähnt) Wettkämpfe ausgetragen. Dabei läuft man alleine eine Form vor einer Jury, die, ähnlich dem Eiskunstlauf, die Form dann mit Punkten bewertet. Der Sportler mit den meisten Punkten gewinnt.


Der Freikampf:


Der Freikampf hebt sich von der starren Grundtechnik ab. Man trägt eine Schutzweste und diverse andere Schützer und versucht den Gegner auf diese Weste zu treffen. Ein Tritt oder Schlag auf die Weste bringt einen Punkt. Zum Kopf darf nur getreten werden, schlagen wäre zu gefährlich. Ein Kopftreffer bringt zwei Punkte. Hört sich gefährlich an, doch man trägt einen Kopfschutz und den Kopf des Gegners zu treffen ist relativ schwer.


Der Freikampf ist die zweite Wettkampfart. Gekämpft wird 3 Runden a 3 Minuten. Der Kämpfer, der dann die meisten Punkte erzielt hat, ist der Sieger. Diese Disziplin ist sogar olympisch.


Die Selbstverteidigung:


Die Selbstverteidigung beinhaltet, wie der Name schon sagt, Techniken, um sich in diversen Situationen zu schützen. Hierbei gibt es keine festgelegten Techniken, jeder Verein praktiziert andere, sie müssen nur funktionieren. In der SV kommen hauptsächlich befreiende Bewegungen, Würfe und Hebel zum Einsatz. Auch die Fallschule stellt einen wichtigen Aspekt dar.


Der Bruchtest:


Der Bruchtest ist die wohl bekannteste Disziplin. Ziel ist es, Materialien, meist Bretter, mit Techniken zu zerstören. Viele assoziieren mit Kampfsport spontan den Bruchtest. Dabei ist er die am seltensten praktizierte Disziplin des Taekwondo. Sie wird eigentlich nur bei den Prüfungen gezeigt, im Training wird sie nicht geübt, hier übt man nur die Techniken.

Beim Bruchtest kommt es auch nicht darauf ein Brett mit bloßer Kraft zu zerschlagen, das kann jeder halbwegs kräftiger Mensch. Es kommt viel mehr auf die geistige Reife dabei an.

Diese fünf Disziplinen gibt es also. Und wenn sie dies alles lesen, fragen sie sich doch sicher



Wer kann eigentlich Taekwondo machen?


Einfache Antwort: Jeder!


Taekwondo ist ein Sport für jeden. Jeder findet etwas, das ihm gefällt. Ob man nun eher der Kämpfer ist und sich auf Wettkämpfen mit anderen misst. Oder ob man lieber den härteren Körperkontakt meidet, lieber an seinen Techniken und Formen arbeitet und vielleicht gegen andere bei Technikwettkämpfen antritt. Oder ob man sich lieber an den Breitensport hält und von allem etwas macht. Alles ist möglich.


An einem kommt man jedoch nicht vorbei, das sind die Gürtelprüfungen. Will man den nächsten Gürtel erreichen, muss man sich in einer Prüfung einem lizenzierten Prüfer stellen. Dabei werden alle Bereiche des Taekwondo abgefragt. Höhere Gürtelprüfungen können sogar mehrere Stunden dauern. Doch keine Angst, es hört sich schlimmer an als es ist, und nichts ist schöner, als nach einer anstrengenden Prüfung seinen neuen Gürtel in der Hand zu halten.


 

So, das waren jetzt viele Informationen auf einmal. Nach all dem stellen sie sich jetzt sicher die abschließende Frage



Ist Taekwondo etwas für mich?


Bin ich vielleicht zu unbeweglich, zu unsportlich, zu klein, zu jung oder zu alt?


Antwort: Nein!


Taekwondo kann wirklich jeder machen. Alter, Geschlecht und Konstitution sind völlig egal. Bei den Prüfungen werden sogar alle unterschiedlich, je nach körperlichen Vorraussetzungen und Alter, bewertet. Ein Zwanzigjähriger muss z.B. viel höher treten als ein Fünfzigjähriger, um die gleiche Bewertung zu bekommen. Und da jeder sich auf die Disziplin spezialisieren kann, die er am meisten mag, kann sowieso jeder diesen Sport ausüben.

Jede Altersgruppe, von jung bis alt, ist vertreten.


Auch für Kinder ist Taekwondo sehr gut geeignet, um die Sportlichkeit, das soziale Verhalten und das Selbstbewusstsein zu verbessern. Die Allerkleinsten wissen zwar noch gar nicht richtig, was sie da machen, doch es verbessert ihre Beweglichkeit und Sportlichkeit enorm und macht riesig Spaß.


Wenn sie das, was sie nun gelesen haben neugierig gemacht hat, dann schauen sie doch einfach mal in unserem Training vorbei. Nichts kann Taekwondo besser beschreiben, als es einfach mal selbst zu sehen.

Schauen sie doch einfach mal während dem Training vorbei!

 


Benedikt Kloss

Und eure TKD-Abteilung


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