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Ausflug der Abteilung Freizeitsport nach Lohr am Main

Märchen- und Hexenhafter Ausflug der FSE nach Lohr am Main

Der diesjährige Ausflug der Abteilung Freizeit-Sport-Erwachsene der TG Naurod  versprach ein ereignisreicher und märchenhafter Tag zu werden – und das nicht nur wegen den guten Wetters, das die gutgelaunte Truppe den ganzen Tag begleitete. (Bilder können Sie hier betrachten)

Auf einem schattigen Waldpicknickplatz im Spessart  und bereits im Bundesland Bayern  nahmen die Ausflügler erst einmal  ein  typisches FSE-Frühstück ein: Fleischwurst, Brötchen, saure Gurken und ein Pikkolo.  Gut gestärkt  ging es dann zum Ziel des Tages nach Lohr am Main, dem  Tor zum Spessart. 

Bei einer Stadtführung zum Thema Hexenverfolgung, Reformation  und Gegenreformation ließ man sich in die Zeit des Übergangs vom Mittelalter zur Neuzeit zurückversetzten. In den engen Gassen der Altstadt wurde durch die Erzählungen der Gästeführerinnen die damalige  Lohrer Stadtgeschichte, die bereits 1295 erstmals  urkundlich erwähnt wurde. Entlang der  kleinen Häuschen der Schiffer- und  Fischervorstadt ging es auf den Markplatz mit seinem stattlichen alten Rathaus. Die Stadtgeschichte ist geprägt von Glaubensumstürzen und grausamen Hexenverfolgungen. Im frühen 16. Jahrhundert leisteten auch die Lohrer Bürger nach der Reformation Widerstand gegen die zwangsweise Rückführung zum katholischen Glauben. Über die Luther, die Reformation und Gegenreformation wussten die Gästeführerinnen interessantes zu berichten. Fast zeitgleich loderten auch in Lohr zurzeit des Hexenwahns oft die Scheiterhaufen, allein  140 „verurteilte“ Hexen und Hexer wurden hier hingerichtet. Nur wenige konnten den Verhören und  Folterungen lebend überstehen.  Aus Lohr am Main soll auch das „Schneewittchen“ gelebt haben. Alles kann man „märchenhaft belegen“ , eine schönes Freifräulein, ein besonderer Spiegel, eine Stiefmutte und ein wilder Wald mit Zwergenund Bergen und der Aufenthalt der Gebrüder Grimm in der Nähe, dies alles soll beweisen, dass Schneewittchen tatsächlich eine Lohrerin war. Nach der fast zweistündigen Führung, die am Main begann und am Schloss der Grafen von Rieneck endete, hatte jeder noch etwas Zeit auf eigene Faust das historische Städtchen zu besichtigen. Doch für viele endete der kurze Spaziergang bei den warmen Temperaturen  in einer der Eisdielen.

Von der alten Mainbrücke aus Sandstein aus legte am Mittag der „Maintal-Bummler“ ab. Mit an Bord die gutgelaunte Truppe der FSE, die nach der Stadtführung und einem kleinen Stadtbummel auf dem schattigen Oberdeck Platz nahm. Auf der gemütlichen Fahrt auf dem Main genoss man bei einer Tasse Kaffee  und einem Stück Kuchen die vorüberziehende grüne Landschaft. Man passierte eine der vielen Mainsperren und fuhr auf dem ruhigen Main einige Kilometer flussaufwärts. Man beobachtete das Treiben auf und an dem Wasser. Viele Ausflügler nutzen  diesen schönen Tag, um mit schnellen Motorbooten auf dem Main zu düsen oder zu einer gemütlichen Kanutour. Es ging vorbei an beleben Strandabschnitten und einsamen kleinen Bademöglichkeiten. Große Containerschiffte passierten das Ausflugsschiff ebenso wie Wasserskifahrer.  Flussabwärts ging es dann wieder zurück zum Anleger

Zur Abschlussrast fuhr man dann wieder im Bus zum Landgasthof „Berghof“ ins nahegelegene Wiesen im hessischen Spessart. Von der großen Terrasse aus genoss man nicht nur den perfekten Spessart- Blick, sondern auch die Spezialitäten der Küche. Direkt vom Holzkohlegrill wurde der Grillspieß am Tisch serviert und auch die bayrischen Schmankerl aus der Küche waren appetitlich angerichtet  und jeder wurde mehr als satt. Dazu ein kaltes zischendes bayrisches Bier und der gemütliche Teil des Ausfluges an diesem warmen Sommerabend war perfekt.

Doch irgendwann machte man sich doch wieder auf den Heimweg nach Naurod. Ein großer Dank ging an die Organisatoren dieses schönen Tages.                          

                                                                       

Die „Lohrer-Schneewittchen-Geschichte“

Im Schloss der Grafen von Rieneck zu Lohr a. Main wurde 1729 das Freifräulein Maria Sophia Margaretha Katharina von Erthal geboren. Im Volksmund ist es als Schneewittchen bekannt und viele „Fakten“ sprechen dafür, dass diese Lohrerin tatsächlich „Schneewittchen“ war.  Die Gebrüder Grimm lebten in der Nähe von Hanau, sie hatten also die Möglichkeit, diese Geschichte aus der mündlichen Überlieferung zu kennen. Schneewittchens Vater hat ein zweites Mal geheiratet, so dass eine Stiefmutter vorhanden war. Schneewittchens Vater besaß in Lohr a. Main eine Manufaktur. Aus dieser stammt der jetzt noch vorhandene "sprechende" Spiegel mit der Inschrift "Sie ist so schön wie das Licht". Die sieben Berge auf dem Schneewittchenweg von Lohr nach Bieber. Der damalige Bergbau in Bieber, betrieben von kleinwüchsigen Menschen, die durch ihre schwere Arbeit z. T. auch buckelig waren, und Überwürfe bzw. kapuzenähnliche Gewänder trugen, so dass der Eindruck von Zwergen entstand. Die Eisenhammerwerke: in einem davon wurden die eisernen Schuhe hergestellt in denen sich die Stiefmutter zu Tode tanzen musste und der wilde Spessartwald mit seinen vielen Sauen. Das alles sollte doch als Beweis reichen.


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