Naurod belegt den achten Platz bei den Deutschen Meisterschaften der Ü35-Senioren am 05./06.06.2010. Getrübt wird dieses Ergebnis nur durch die Tatsache, dass lediglich acht Mannschaften teilgenommen haben. Es hätte aber auch ganz anders kommen können. Wie nah die Nauroder an einer Sensation vorbeigeschrammt sind, zeigen die folgenden Spielberichte:
Erster Tag:
1. Spiel vs. FC Bayern München
Pünktlich zu Turnierbeginn meldete sich der Sommer mit heißen Temperaturen zurück. In einer mehr als stickigen Halle trafen die Nauroder in ihrem ersten Spiel auf die Mannschaft aus München. Leider war die Kampfmoral der Spieler alles andere als aufgeheizt, so dass sich in der ersten Hälfte der Partie nicht mehr als ein müder „Zock“ entwickelte. Mit dem einzigen Unterschied, dass die müden Bayern alles trafen und die maroden Nauroder nicht viel. Das höhere Niveau dieser Endrunde manifestierte sich in der Durchschnittsgröße der Spieler. Allein bei den Bayern spielten mindestens drei Center, die weit über 2 m groß waren. Das sollte nicht als Rechtfertigung dienen, sondern eher als Ansporn an die Nauroder Spieler evtl. noch eine Wachstumsphase bis zum nächsten Jahr einzulegen. Im weiteren Spielverlauf erinnerte die Nauroder Spielweise eher an eine verdauende Büffelherde, die der Mittagshitze der Serengeti durch Nicht-Bewegung zu entfliehen suchte. Das Ergebnis war eine Niederlage mit 15 Punkten, die so für einen unerwarteten Start sorgte, da die Bayern allgemein als nicht sehr stark eingeschätzt wurden. Woher diese Expertenmeinung kam, konnte nicht geklärt werden.
Endergebnis: 44:65
2. Spiel vs. Hagen
Wer hätte nach diesem lethargischen Auftakt erwartet, dass die Nauroder in der zweiten Spielbegegnung gegen Hagen knapp eine Sensation geschafft hätten. Sensation schon alleine deswegen, weil die Hagener mit schätzungsweise 16 Spielern angetreten waren. Neben den fünf Spielern auf dem Feld saß noch der Inhalt eines kleinen Reisebusses auf der Auswechsel-Bank. Mit solch einer Präsenz konnten die Nauroder Büffel natürlich nicht aufwarten und hatten sogar noch Glück, dass das Team insgesamt zu acht in das Turnier starten konnte. Da psychologische Kriegsführung offensichtlich ein elementarer Bestandteil der Hagener Mannschaft war, könnte für nächstes Jahr überlegt werden, ob das Erfolgsmodell Nordkoreas der Fußball-WM 2010, nämlich vereinsfremde Fans zu kaufen und zum ekstatischen Jubeln ins Stadion zu setzen, nicht auch auf potenzielle Nauroder Spielerstatisten übertragbar ist. Zum Spielverlauf gibt es Folgendes zu sagen: Durch eine clevere „Winke-Winke-Zone“ der mittlerweile von Büffeln zu Antilopen mutierten Nauroder, konnte die Hagener Armada ihre Offensivkräfte nicht entfalten. Die nauroder Defensiv-Leistung wurde unterstützt durch eine Leistungssteigerung in der Offensive, so dass auch mal einige Korbversuche erfolgreich waren. Dadurch entwickelte sich eine munteres Auf- und Ab, das in eine zwischenzeitliche Führung der Nauroder von 15 Punkten im dritten Viertel mündete. Alles wäre so schön gewesen, hätten sich Schiedsrichter, Kampfgericht und beide Mannschaften darauf geeinigt das Spiel genau zu diesem Zeitpunkt freiwillig zu beenden. Aber Deutsche Meisterschaften sind kein Wunschkonzert und Büffel gehören nicht auf den Ponyhof und Antilopen schon mal gar nicht. Dies hatte zur Folge, dass das Spiel den Regularien entsprechend zu Ende gespielt wurde und sich das als entscheidender Nachteil für die Nauroder entpuppte. Punkt um Punkt kamen die Hagener im letzten Viertel heran, nicht zuletzt unterstützt von ihrer schier endlosen Bank, die als zu verheizendes Spielermaterial herhielt. In dieser Phase konzentrierten sich die Nauroder auf die Erhaltung der primären Lebensfunktionen wie Atmen, Schlucken und Blinzeln. 4 Sekunden vor Schluss lagen die Nauroder immer noch mit 2 Punkten in Führung, als sie ein bewusstes Foul begingen, um das Spiel der Hagener zu unterbrechen. Bewusstes Foul deswegen, weil die Mannschaftsfoulgrenze noch nicht erreicht war und daher keine Gefahr bestand, dass das Foul mit Freiwürfen geahndet würde. So dachten die Nauroder wenigstens. Irrtum. Die Foulgrenze war genau mit diesem Foul erreicht und die Mannschaft wurde mit zwei Freiwürfen für die Hagener bestraft. Beide wurden 4 Sekunden vor Schluss versenkt und die Hagener gingen mit 52:51 in Führung. Der folgende Einwurf und ein letzter verzweifelter Wurfversuch der Nauroder über das ganze Feld Richtung Hagener Korb waren nicht mehr erfolgreich. Diese bittere Niederlage wurde am Ende des Turniers sogar noch von der Tatsache gekrönt, dass die Hagener das gesamte Turnier gewannen und Deutscher Meister wurden.
Endergebnis: 51:52
Feier am Abend:
Die abendliche Feier mit allen Mannschaften des Turniers animierte fast alle Nauroder Spieler dazu Alkohol zu konsumieren. Zu diesem Zeitpunkt war das Büffelfleisch schon gut abgehangen und mental auf eine der hinteren Plätze des Turniers eingestellt, so dass Plan B (trinkfestes Abschneiden in der "Magic-Bar") umgesetzt werden konnte. Im Nachhinein kann man von Glück sagen, dass Plan B in der Schublade wartete, da die Nauroder Spieler ansonsten Konfusion, Orientierungslosigkeit und nackte Angst ergriffen hätte. Gegen drei Uhr morgens kamen die letzten der Mannschaft in das Mannschaftslager zurück, um kurz darauf frisch und vollkommen regeneriert um acht zum gemeinsamen Frühstück aufzulaufen.
Zweiter Tag:
3. Spiel vs. Lübeck
Für dieses Spiel hatten sich die Nauroder noch am Vortag Chancen ausgerechnet. Die Rechnung ging nicht auf, da durch das Fehlen des Nauroder Centers Mike Witte, der aus familiären Gründen nicht mehr anwesend sein konnte, die Mannschaft mittlerweile auf sieben Schrumpelzwerge dezimiert war. Über mangelnde Spielzeiten konnte sich wirklich keiner beklagen. Es schien sogar so, dass einige Spieler freiwillig auf Spielzeit verzichteten, um Verletzungen durch unvorhergesehene Muskelanspannung zu verhindern. Es half aber nichts - es mussten alle ran. Sonntagmorgens um neun, nach dem „Suff“ und zwei bereits verlorenen Spielen! Nicht einmal Motivations-Guru Christoph Daum hätte diese Mannschaft spirituell nach Vorne bringen können. Nun ja, das Spiel lässt sich so zusammenfassen: Lübecker groß, frisch und ruppig; Nauroder schlecht gelaunt, bockig und ideenlos. Das Spiel ging verloren. Als Resultat durften die Nauroder wie im Vorjahr gegen die Bayreuther antreten und um Platz sieben spielen. Ach wie toll! Die Nauroder konnten es kaum erwarten.
Endergebnis: 38:55
4. Spiel vs. Bayreuth
Zu allem Überfluß durften die Nauroder also noch in eine andere Halle fahren, um den siebten Platz zu ergattern. Warum nicht alle Spiele am selben Tag ausgetragen wurden, um dann in aller Ruhe am Abend „einen zu Zwitschern“ und am nächsten Tag auszuruhen, ist allen ein Rätsel - außer den Bayreuthern. Beim Aufwärmen tänzelten sie kokett übers Parkett, wie ein Grüppchen aufgescheuchter Häschen, das neugierig, gleichzeitig aber auch ängstlich den Gegner taxierte. Gut durchwachsenes Büffelfleisch kann sowas nicht beeindrucken. Siegessicher, so wie bei allen Spielen zuvor auch, gingen die Nauroder in die letzte Begegnung. Wieder einmal gelangen gute Aktionen und einige Spieler konnten sich durch beeindruckenden Budenzauber-Basketball in Szene setzen. Doch wieder fehlte die Substanz bei den Naurodern. Da offensichtlich alle Mannschaften mit mehr als sieben Spielern in das Turnier gingen – auch die Bayreuther, konnten den Leistungsträgern durch gezielte Auswechselungen die nötigen Pausen gegönnt werden, die den Naurodern leider fehlten. Mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung sicherten sich die Nauroder somit Platz 8 und hoffen auf bessere Jahre. So wie es allerdings derzeit aussieht ist die Nauroder Ü35-Mannschaft auf Jahre hinaus zu schlagen.
Endergebnis: (ist mir noch unbekannt ... wird nachgereicht)
Fazit:
Was haben wir gelernt? Was machen wir nächstes Jahr anders?
1. mehr Spieler mitnehmen,
2. mehr Spiele gewinnen,
3. am Sonntag nicht so früh aufstehen, egal ob man spielen muss oder nicht,
4. Longdrinks sollst Du meiden, Bierchen sollst Du suchen.