Volleyball Herren 1 vs. Offenbach und Kriftel III

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Geht uns langsam die Luft aus?

Am Samstag war nach langer Zeit wieder Heimspieltag. Nach zwei Niederlagen in Folge, sollten endlich wieder Siege folgen. Die Vorzeichen hierzu standen nicht schlecht, denn wir spielten gegen Mannschaften aus dem Tabellenkeller. Zunächst hatten wir es mit Offenbach zu tun und danach kam Kriftel.

 

Mit voller Mannschaftsstärke konnten wir allerdings nicht auflaufen. Sepp hatte die Rüsselpest, ich hatte gerade die Erkältung und die Döner-Blitzdiät überstanden, Thorsten hatte Schulter und dieser Lennar(d) kam ebenfalls frisch aus dem Höhentraining zurück. Naja, und wenn man jetzt noch bedenkt, dass der restliche Teil Karneval gefeiert hat und das latente „O-Virus“ noch in den Köpfen steckt, dann kann sich jeder ausmalen, welches Leistungsniveau wir am Samstag zeigen werden.

Der erste Satz gegen Offenbach war erwartungsgemäß. Ohne große Mühen gewannen wir diesen Satz mit 25:16. Der zweite Satz war dann geprägt von zu vielen Eigenfehlern und einem Leistungsniveau von unter 70%. Wir bauten keine Spannung auf und nahmen das Spiel überhaupt nicht ernst. Irgendwie hatten wir in den Köpfen, dass es schon wird. Lass den Gegner die paar Punkte Vorsprung, die holen wir uns wieder. Doch dann war der Satz auf einmal vorbei und es stand 21:25 für Offenbach.

Durch diesen Warnschuss packten wir dann wieder ein paar Prozent oben drauf und spielten ansatzweise unseren Volleyball und gewannen auch verdient den zweiten Satz mit 25:10.

Im vierten Satz ging derselbe Mist wieder von vorne los. Wir verteilten Geschenke und bauten keine Spannung auf. Der Satz war echt unterirdisch und plötzlich wunderten wir uns wieder über das Ergebnis. Es stand nämlich wieder 21:25 für Offenbach.

Da standen wir jetzt alle in der Pause im Kreis zusammen und schauten uns alle an, wie Bambis nach einem Waldbrand. Es war einfach nur peinlich. Positiv kann man eigentlich nur hervorheben, dass wir zumindest im fünften Satz begriffen haben, dass alles andere als ein Sieg eine herbe Enttäuschung gewesen wäre. In diesen entscheidenden Satz machten wir kurzen Prozess und gewannen 15:6.

 

Im zweiten Spiel ging es dann gegen Kriftel. Eine junge Truppe, die technisch deutlich stärker ist als Offenbach. Von Anfang machten wir ordentlich Druck. Der Mittelblock zog den gegnerischen Mittelblock und so hatten wir auf außen öfters einen Einerblock. Die Abwehr war wach und wir zeigten eine geschlossene Mannschaftsleistung. Wir gewannen den ersten Satz mit 25:20.

Im zweiten Satz lief alles weiterhin wie am Schnürchen. Wir machten unsere Punkte und konnten sicher auf aufspielen, da wir uns ein kleines Punktepolster erspielt hatten. Kriftel machte zu viele Fehler und am Ende gewannen wir den Satz deutlich mit 25:16.

Vermutlich dachten wir nach dem 2:0 das wird ein Selbstläufer. Anders können wir uns diesen Einbruch nicht erklären. Wir bauten konditionell ab und waren in Gedanken schon beim Abpfiff. Kriftel witterte die Chance und stellte uns vor mächtige Probleme. Wir verloren den dritten Satz mit 18:25.

Angepeitscht durch die Zuschauer holten die Kriftler Punkt um Punkt. Wir liefen nur hinterher und verloren zum Schluss den vierten Satz mit 20:25.

Der fünfte Satz war dann wieder ein Highlight. So einen Satz habe ich auch noch nie erlebt. Beide Mannschaften schenkten sich nichts. Tumultartige Szenen und ohrenbetäubender Lärm in der Kellerskopfhalle bestimmten den Ablauf im fünften Satz. Es ging hin und her. Keine Mannschaft war in der Lage den Zweipunkteabstand zu schaffen. Es war zum Haare raufen. Icke verlor sein letztes Haar. 

Die Linienrichter bekamen hiervon nichts mit. Die Ergebnisse im Handy mussten gecheckt werden. Das Problem war auch, wenn man etwas mitbekommen hat, wusste man nicht, wie man es mit den Händen anzeigen sollte. Die Linienrichterfunktion übernahmen dann die objektiven und neutralen Zuschauer. Oli holte sich zum Schluss auch noch seine obligatorische gelbe Karte, da er den zweiten Schiedsrichter lautstark darauf hinwies, dass der Gegenspieler im Netz war. Dieser Hinweis war dann doch etwas lauter, als die allgemeine Lautstärke in der Halle. Doch zum Schluss behielten wir die Nerven und machten den entscheidenden Punkt und gewannen diesen spektakulären Satz mit 28:26. Das war Spannung pur, aber wir in Naurod können eben nur Adrenalin.

Danach wurde erstmal Bier getrunken und wir philosophierten noch über diesen krassen Spieltag. Als wenn das noch nicht genug gewesen wäre? Nein, die Jecken mussten noch nach Mainz, denn es war ja schließlich Karneval.

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