Damen 1 - 5. Spieltag - 2:3 Oberstedten, 3:2 Bleidenstadt

Alle Höhen und Tiefen, Freuden und Leiden eines Trainerlebens durfte ich am Sonntag im 222 Minuten im Zeitraffer erleben. Kommt da doch einfach der sieglose Tabellenletzte und spielt einen Volleyball von der feineren Sorte - und dass ohne uns vorher zu fragen oder zumindest zu informieren. Immerhin hatten sie mit Ihrer 14:16 Niederlage im Tiebrake gegen Hofheim schon angedeutet, dass sie sich selbst nicht als Kanonenfutter hergebene wollen. Gegen Ende des ersten Satzes schien sich dann aber alles zu regeln. Waren die Oberstedtenerinnen bis dahin ein absolut gleichwertiger Gegner, machten sie gegen Ende doch noch 2-3 Fehler und gaben den Satz ab. Na also ! Oder ? Dann folgten 2 Sätze der unangenehmeren Sorte. Mit leichten Angriffsschlägen oder Lobs war einfach kein Blumentopf mehr zu gewinnen. Selbst gute, harte Angriffe kamen immer häufiger zurück. Und ohne dass wir so richtig schlecht gewesen wären, kam jeweils in der Mitte des Satzes ein Bruch der nicht mehr aufzuholen war. Einzig Nessi konnte in dieser Phase Akzente setzen. Wie so häufig hatte auch hier die vermeintliche Angriffsschwäche im Spielaufbau, ausgelöst allerdings durch den starken Druck den Gegner mit immerhin 3 grossgewachsenen und durchaus nicht untalentierten Spielerinnen penetrant ausübte. Umso überraschender die Entwicklung im 4. Satz. Ein paar gute Aktionen in Abwehr und Annahme und schon drehte sich der Spiess um 180 Grad. Nun waren wir es, die mit steigendem Druck die Fehler des Gegners erzwang. Von Beginn bis zum Ende deutlich führend sah es nach einer Wende aus. Unglücklicherweise war Oberstedten nicht mit den Nerven am Ende. Wir Gott sei Dank auch nicht, und so entwickelte sich ein Tiebrake, wie er spannender kaum sein konnte. mehr als 2 Punkte konnte sich keine Mannschaft absetzen und gegen Ende wirkte ein einziges Pünktchen Vorsprung schon richtig komfortabel. Ganz besonders beim 14:13 für Nauerd. Da müssten doch so junge Spielerinnen, die schon so viel so knapp verloren haben doch eigentlich ein bischen Nervenflattern kriegen und endlich mal eine Annahme in den Sand setzen, oder ? Taten sie leider nicht und 3 glückliche/unglückliche Situationen später war die Messe gelesen und der Trainer um eine Erkenntnis reicher: Man kann halt auf Dauer nicht alle knappen Spiele gewinnen.
So etwas klappt halt nur gegen Bleidenstadt. Ich glaube fast, die träumen schon von uns. Obwohl es von Spiel zu Spiel deutlicher wird, kann man wohl noch nicht von einer Überlegenheit sprechen. Hiess es in der letzten Saison noch 16:14 und 15:13 im Tiebrake, war es dieses Mal ein 15:12.
Erstmalig allerdings nach einer deutlichen spielerischen Überlegenheit. Umso ärgerlicher wäre eine Niederlage gewesen. Deutlich schwächer als im Vorjahr präsentierte sich unser Lieblingsgegner, der gegenüber dem Vorjahr beide Zuspielerinnen verloren hatte, und nach wie vor mit einer einzigen echten Angreiferin auskommen muss. Was man mit Kampfkraft und guter Abwehrarbeit ausgleichen kann, führten sie uns drastisch vor Augen. Wehren im ersten Satz 4 Satzbälle ab, gewinnen diesen mit 16:14, lassen sich 2 Sätze schlachten um dann im 4. wieder jede Unkonzentriertheit schamlos auszunutzen und den Tiebrake bis zum Ende ausgeglichen zu gestalten. Verdient hätten wir eine 2. Niederlage sicher nicht gehabt, aber beschweren hätten wir uns auch nicht dürfen.
Also Mädels: Ich habe viel guten Volleyball gesehen (nicht nur vom Gegner). Was uns noch fehlt ist in Arbeit und auch kurzfristig erreichbar. Und - viele knappe Spiele, die man mal gewinnt und mal verliert habt ihr Euch doch alle gewünscht, oder ?
Euer Trainer, dessen Puls so langsam wieder Normalform erreicht

Drucken   E-Mail